Die Photokina zieht regelmäßig hunderttausende Menschen nach Köln. Kein Wunder, denn auf der weltgrößten Fotomesse gibt es einfach unglaublich viel zu sehen. Langweilig wird es dort auf keinen Fall. Das Problem ist eher, dass man bei dem großen Angebot schnell den Überblick verliert. Alles an einem Tag zu sehen ist eigentlich unmöglich. Aber mit der richtigen Planung kann man auch in nur einem Tag viele tolle Eindrücke sammeln. Deshalb habe ich aus meinen Erfahrungen 5 Tipps für einen erfolgreichen Messebesuch auf der Photokina zusammengestellt.
Highlights der Photokina sind die vorab medial immer groß angekündigten Vorstellungen der neuesten Kameras der großen Hersteller wie in diesem Jahr zum Beispiel der Canon EOS R oder der Nikon Z6 / Z7. Und auch ich habe mir die neuen Modelle natürlich angeschaut und ein bisschen beim großen Kameras und Objektive streicheln mitgemacht. Die Eos M5 an das neue Canon 400m F2.8 zu schrauben ist ja auch mal interessant beziehungsweise amüsant.
Neben den Produktneuheuten gibt es auf der Photokina aber noch viel mehr zu entdecken. Und so waren meine persönlichen Highlights der Messe andere.
1. der Tipps für einen erfolgreichen Messebesuch: Die Photokina vorplanen
Bevor man die Fotomesse besucht sollte man sich im Klaren sein, was man wirklich sehen möchte. Natürlich kann man auch einfach so durch die Hallen schlendern. Aber das wird eher unbefriedigend sein, denn dazu ist das Angebot der zahlreichen Aussteller einfach zu groß.
Um den Besuch der Photokina zu planen nutzt man am besten die Webseite der Photokina. Dort findet man alle nötigen Informationen – von den Standorten der einzelnen Aussteller bis hin zum Zeitplan der Shows bzw. der Vorträge.
Mein Tipp also: Such Dir deine persönlichen Highlights aus und plane dann deinen Messerundgang im Voraus. So vertust Du nicht unnötig Zeit und Energie indem Du x-mal quer über die Messe eilst.
2. der Tipps für einen erfolgreichen Messebesuch: Ausstellungen anschauen
Überall auf der Messe sind Foto-Ausstellungen zu finden und diese sind wirklich sehenswert. Ob auf einem Messestand selbst, in einem extra dafür vorgesehen Hallenteil oder auch einfach im Übergang zwischen zwei Hallen: Hier findest Du richtig tolle Aufnahmen schön präsentiert und meist wenig frequentiert.
Ich habe mir diese sehr gerne angeschaut und war teilweise regelrecht fasziniert. Es ist manchmal wirklich unglaublich, was die Profis auf ihren Chip bannen und die Experten an die Wand bringen. Die Bilderausstellungen auf der Photokina anzuschauen inspiriert auf jeden Fall und macht Lust, direkt mit der eigenen Kamera los zu ziehen.
3. der Tipps für einen erfolgreichen Messebesuch: Vorträge anhören
Die Photokina ist perfekt, um sich inspirieren zu lassen und Neues zu lernen. Dafür sorgen zahlreiche Vorträge, Workshops, Liveshootings und ähnliche Events. Die verschiedenen Bühnen sind auf der Messe verteilt. Einige gehören zu den großen Herstellern, andere liefern ein unabhängiges Programm.
Selbst mit guter Vorbereitung – siehe Tipp 1, den Besuch der Photokina vorplanen – ist es schwierig, aus der unglaublichen Menge an Vorträgen die besten für einen selbst heraus zu suchen.
Ich habe mir ein paar kurze Vorträge von Profifotografen angehört, die unter anderem von ihren Erfahrungen, Erlebnissen und Techniken erzählt haben. Überraschender Weise war das Kredo der Profis dabei immer wieder: Die Kamera ist „nur“ ein Werkzeug. Tolle teure Kameras erleichtern es einem zwar immer noch mehr, gute Fotos aufzunehmen, sie machen diese aber eben nicht alleine. Und so bedeutet eine bessere Kamera nicht automatisch bessere Bilder. Denn es sind nach wie vor die Fotografen, die das Bild machen – und nicht die Kamera. Das heißt: weg von den Datenblättern, raus mit den Kameras und üben, üben, üben (ein bisschen von der neuesten Ausrüstung zu träumen ist dabei natürlich erlaubt ;-)).
4. der Tipps für einen erfolgreichen Messebesuch: Zeit zum Spielen nehmen
Dieses Jahr erstmalig direkt auf dem Ausstellungsgelände der Photokina vertreten und für 2019 schon angekündigt ist ein „Spielplatz für Fotografie“, der Olympus Perspective Playground. In diesem Jahr hat Olympus dort einen großen Bereich mit grellen Farben und wilden Mustern aufgebaut. Hier kann sich jeder austoben und neue Perspektiven entdecken. Ob mit der eigenen Kamera oder mit einer geliehenen Olympuskamera ist dabei egal.
Das Ausleihen der Kamera ist recht einfach: Online registrieren, per Mail einen Code empfangen, diesen am Eingang zum Playground vorzeigen, eine Kamera auswählen und los geht’s. Davon abgesehen, dass man so das Fotografieren mit einer anderen Kamera testen kann gibt es beim Ausleihen den kleine Bonus, dass die Speicherkarte mit den selbst aufgenommenen Bildern darauf mitgenommen werden darf.
Es lohnt sich auf jeden Fall, hier ein bisschen Zeit einzuplanen und die begehbaren Installationen verschiedener Künstler dazu zu nutzen, ein bisschen mit der Kamera zu spielen.
5. der Tipps für einen erfolgreichen Messebesuch: Ein Spaziergang am Rhein
Die Köln Messe ist sehr nahe am Rhein, an der Altstadt und dem Dom gelegen. Perfekt, um nach einem langen Messetag zu einem kleinen Spaziergang aufzubrechen. Nach ungefähr einem Kilometer ist man von der Photokina aus zu Fuß am Rheinufer direkt gegenüber des Kölner Domes und der Hohenzollern Brücke, die mit tausenden Vorhängeschlösser von Verliebten behängt ist. Von hier aus hat man einen traumhaften Blick. Der Rhein, der Dom, die Hohenzollern Brücke und der Sonnenuntergang – auch wenn man das Motiv schon zigmal gesehen hat, so ist es trotzdem lohnenswert. Wer noch ein bisschen Zeit hat kann den Dom besichtigen, Kölsch trinken, durch die Altstadt schlendern oder weiter auf Motivsuche gehen. Für jeden Geschmack solltein Reichweite etwas Passendes zu finden sein.
Fazit zum Messebesuch der Photokina
Ich fand den Besuch der Photokina auf jeden Fall lohnenswert. Ich konnte viel Inspiration sammeln, ein bisschen von neuer Ausrüstung träumen, die ich mir nie kaufen werde und mal wieder sehen, dass Fotografieren bei den Profis zwar so einfach aussieht – es aber eben doch nicht ist. Die Ausstellungen und Vorträge haben mich am meisten begeistert.
Die für mich wohl wichtigste Aussage hat der Fotograf Alexander Heinrichs in seinem Vortrag gemacht: man sollte doch oftmals Perfektion gegen Wertschätzung eintauschen. Und das trifft es ziemlich auf den Punkt, wie ich finde. Denn auch wenn ein Bild nicht knacke scharf ist oder nicht den perfekten Bildaufbau hat, so macht doch oft die Erinnerung, die man mit dem Bild verbindet, es zu etwas Besonderem. Und das sollte durch die kleinen Unvollkommenheiten eines Bildes nicht geschmälert werden. Ich finde ein guter Ansatz – zumindest wenn man nicht den Druck hat durch die Fotografie seinen Lebensunterhalt zu verdienen.