Wandern am Lago Maggiore
Reise Strand/Natur

Wandern am Lago Maggiore: Meine Lieblingstouren

Wandern am Lago Maggiore ist einfach wunderschön. Rund um den See gibt es zahlreiche tolle Wanderwege. Man kann auf mittlerer Höhe am See entlang wandern, einen der Berge besteigen oder auch in die vom See abzweigenden Täler spazieren. Wie ich kürzlich ja schon berichtet habe, ist unser Ausgangspunkt am Lago Maggiore immer in dem Ort Cannobio bzw. bei unserem letzten Familienurlaub in dem etwas darüber gelegenen Sant Agata. Wir sind auch schon mit dem Auto ein Stück am See entlang gefahren und von dort zu Wanderungen aufgebrochen, in diesem Artikel geht es aber um drei wunderschöne Routen, die in Cannobio starten und enden.

Der erste Abschnitt aller Wanderungen ist allerdings gleich. Am Ortsausgang von Cannobio (am See entlang in Richtung Schweiz), am Ende des letzten Campingplatz, führt auf der anderen Straßenseite ein Weg durch den Wald den Berg nach oben. Hier geht man erst einmal ein Stückchen bergauf, bis man in Sant Agata ankommt. Bzw. für die erste Wanderung biegt man schon ein kleines Stück vorher ab. Grundsätzlich ist es so, dass alle Wanderwege am Lago Maggiore sehr gut ausgeschildert sind und man nie Schwierigkeiten hat, den richtigen Weg zu finden.

Wanderungen am Lago Maggiore

Wanderung über Ronco nach San Bartolomeo

Eine meiner Lieblingswanderungen am Lago Maggiore führt über das winzige Künstlerdörfchen Ronco nach San Bartolomeo. Zunächst geht der Weg ohne größere Steigungen am Hang entlang. Immer wieder bieten sich wunderschöne Ausblicke auf den See. Und dann kündigen auch schon die ersten Skulpturen und Kunstwerke am Wegrand an, dass man nach Ronco kommt.

Das kleine Dörfchen Ronco ist einfach ein Traum. Zwischen einigen alten Häusern, viele davon schön hergerichtet, gibt es kleine Gässchen. Überall befinden sich witzige Kunstwerke und dazwischen hat man immer wieder einen tollen Blick auf den See. Das einzige was vielleicht fehlt, ist ein kleines Café, in dem man das Ganze bei einer Rast genießen kann. Aber wahrscheinlich ist es besser, dass es so etwas nicht gibt und der Charme des Dorfes ganz natürlich bleibt.

Ausblick von Ronco über den Lago Maggiore

Künstlerdorf Ronco

Gasse in Ronco

Ausblick beim Wandern am Lago Maggiore

Von hier geht es weiter auf zum Teil recht schmalen Pfaden durch den Wald den Berg hinauf. Zwischenzeitlich wird der Weg nun auch etwas steiler. An einer Stelle kann man entscheiden, ob man lieber einen etwas längeren und dafür nicht ganz so steilen Weg nimmt, oder lieber nach einem nicht besonders langen aber heftigen Aufstieg nach San Bartolomeo kommen möchte.

San Bartolomeo an sich ist eigentlich nicht wahnsinnig besonders. Ich mag das Plätzchen aber sehr. Es gibt hier eine alte Kirche (die man in der Regel aber nicht betreten kann) und daneben einen winzigen, etwas überwachsenen Friedhof. Vor der Kirche lädt eine Wiese zum Picknicken ein und daneben rauscht ein Bach – perfekt für alle, welche die heiß gelaufenen Füße etwas kühlen wollen. Wir machen hier immer eine Rast und genießen die Idylle. Meistens gibt es auch kaum andere Wanderer, so dass man San Bartolomeo ganz für sich hat.

Von hier geht es dann auch schon wieder auf den Rückweg. Das Schöne ist, dass es einen Rundweg gibt und man so nicht den gleichen Weg zurück läuft. Der Rückweg ist auch deutlich einfacher als der Hinweg. Wer sich beim Picknick also den Bauch vollgeschlagen hat, muss trotzdem keine Angst haben nicht mehr bis zum Ausgangspunkt zu kommen.

Wandern am Lago Maggiore zu S. Bartolomeo

Friedhof San Bartolomeo

Wandern am Lago Maggiore zu Sant Anna

Eine zweite Rundwanderung am Lago Maggiore führt auch zunächst von Cannobio zu Sant Agata. Von hier hat man vor der Kirche einen wirklich sehr tollen Blick auf Cannobio und den See. Wer schon eine erste Rast braucht, findet auf dem Plätzchen außerdem eine kleine Bar, in der man sich bei toller Aussicht erfrischen kann.

Blick auf Cannobio

Hinter der Kirche geht es dann auch einen kleinen Pfad, der von hier ab wieder den Berg hinunter und vom See weg in das Tal führt. An ein paar Stellen ist es recht steil und geht über einige Felsen. Daher sollte man diese Wanderung besser nur bei trockenem Wetter in Angriff nehmen.

Nach einiger Zeit erreicht man den Ort Traffiume. Durch diesen geht es hindurch und dann sind es auch nur noch einige hundert Meter und man erreicht die Kirche Sant´ Anna. Die Kirche liegt etwas erhöht, neben ihr braust das Wasser des Fluss Cannobio in die Tiefe und sammelt sich unten in einem kleinen Becken. Am Flußrand gibt es einen Kiesstrand, an dem man wunderbar einige Zeit verbringen kann. Der Blick auf die Kirche ist einfach wunderschön und an heißen Tagen kann man sogar im Fluss baden.

Zurück geht es immer am Fluss entlang bis dieser im Ort Cannobio in den Lago Maggiore mündet. Wir nennen diesen Weg familienintern den „Highway“, weil die Strecke in den letzten Jahren sehr gut ausgebaut wurde und heute egal ob mit Kinderwagen oder Rollator eigentlich von wirklich jedem begangen werden kann. Entsprechend ist hier auch meistens einiges los.

Wanderung zu Sant Anna

Fluss Cannobio beim Wandern am Lago Maggiore

Wandern am Lago Maggiore: Besteigung des Monte Giove

Die Wanderung auf den Monte Giove ist schon etwas anspruchsvoller als die anderen Routen, dafür wird man auf dem Berg mit einer phänomenalen Aussicht über den See belohnt. Auch hier geht es zunächst wieder von Cannobio nach Sant Agata und dann hinter der Kirche zwischen ein paar Häusern hindurch einen Pfad den Berg nach oben. An dieser Stelle denke ich jedes Mal nach den ersten paar Metern, dass ich es nie bis auf den Gipfel schaffen werde. Irgendwie hat es dann bislang aber doch immer geklappt.

Erste Etappe ist San Luca, eine winzige Kapelle. Hier sollte man auf jeden Fall einmal den Blick zurück auf den See werfen und sich über die Höhe freuen, die man schon geschafft hat. Weiter geht es den Pfad hinauf, bis man zu einer großen Wiese kommt. Früher haben wir hier oft eine kleine Pause gemacht, beim letzten Mal ging es aber direkt weiter. Am oberen Ende der Wiese gibt es paar Häuser – Marcalone – und  auch eine wunderschöne Terrasse mit Bewirtung, die sehr zu einer Rast einlädt.

Wandern am Lago Maggiore auf den Monte Giove

Alpe Marcalone

Nun folgt ein ganzes Stück, das nicht so besonders schön ist. Es geht abwechselnd auf einer Schotterstraße und auf kleinen Pfaden, über die man die Serpentinen der Straße etwas abkürzen kann, nach oben. Am besten aber die Augen offen halten, denn an einer Stelle kann man entscheiden, ob man weiter der Straße folgt oder auf einen kleinen Trampelpfad abbiegt. Dieser ist zwar recht steil, aber dafür sehr schön. Nur sollte man hier nicht all zu viel Höhenangst haben, denn es geht zwischenzeitlich neben dem Pfad recht steil in die Tiefe.

Dann steht auch schon das letzte Stück der Wanderung an: Auf einem schmalen Pfad legt man die letzten Höhenmeter über die Kuppe des Monte Giove zurück. Und dann kommt das Gipfelkreuz in Sicht! Auch wenn man noch so ko ist, bevor wir auf dem Gipfel eine ausgiebige Rast machen, muss jedes Mal wieder zunächst einmal die Aussicht direkt am Kreuz bestaunt werden. Einfach herrlich, wie der See so schön blau unter einem liegt, eingerahmt von den Bergen, auf denen oft noch eine kleine Schneehaube liegt.

Blick vom Monte Giove

Gipfelkreuz auf dem Monte Giove

Zurück kann man den gleichen Weg ins Tal nehmen. Alternativ biegt man am unteren Ende der Kuppe in die entgegengesetzte Richtung ab und läuft dann auf der anderen Seite des Berges hinunter. Dieser Weg ist zwar etwas weiter, dafür ist der Pfad recht schön und man sieht auch noch etwas anderes. Bei San Luca treffen sich die beiden Wege dann wieder. Und wenn man es einmal bis hier geschafft hat, ist der letzte Rest fast nur noch ein Katzensprung.

Die Pizza, oder auch alle anderen Leckereien, die es in Italien so gibt, hat man sich danach wirklich verdient. Wandern am Lago Maggiore kann also auch recht anstrengend sein, die Natur sowie die Ausblicke auf den See entschädigen das aber in jedem Fall.

wibke

Wibke liebt das Reisen und das Internet. Hier nimmt sie Dich mit auf ihre Entdeckungsreisen durch das Web und die Welt. Außerdem kommt der Genuss nicht zu kurz. Denn neben dem Reisen, der Fotografie und Webthemen ist das Kochen, Backen und Essen eine weitere Leidenschaft von ihr.

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4 Kommentare

  1. Henry says:

    Übertreibt mal nicht mit dem HDR Filter

  2. Anne says:

    Sehr schön beschrieben und tolle Fotos. Diese Wanderruten nehme ich mir mal fürs nächste Frühjahr vor. Vielen Dank für den tollen Tipp

  3. Karina says:

    Wie schön, dass ich Deine Seite entdeckt habe.
    Deine Wandertouren sind toll beschrieben.
    Anfang März fahre ich nach Cannobio und freue mich jetzt schon auf die ein- oder andere von dir beschriebene Wanderung.

    Danke dafür!!!!
    Karina

    1. Wibke says:

      Das freut mich sehr, wenn meine Posts die Vorfreude auf den Urlaub noch verstärken. Wandern am Lago Maggiore ist wirklich wunderschön. Ich wünsche Dir eine ganz tolle Zeit!

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