Jeden Tag steht er an der Ampel. Der Verkehr staut sich, bei grün setzt sich alles für ein paar Meter in Bewegung, dann stehen die Autos mit ihren qualmenden Motoren wieder still. Er verlässt seinen Platz nicht. Mal steht er einfach da, manchmal spricht er ein paar Autofahrer an oder er raucht eine Zigarette. Neben ihm hängt sein Plakat, auf dem er seine Arbeitskraft anbietet. Werkzeug hat er auch dabei. Aber keiner scheint ihn zu brauchen.
Er ist einer von vier Millionen Spaniern (das sind 17,93 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung) oder – um in der Stadt zu bleiben – einer der 441.858 Madrilenen ohne Arbeit. Die Arbeitslosigkeit ist in Spanien so hoch wie in keinem anderen europäischen Land. Die Lage scheint ausweglos.
Aber der Mann mit der gestreiften Weste hat noch nicht aufgegeben. Er steht Tag für Tag an einer der stark frequentierten Kreuzungen Madrids und hofft drauf, dass sein zukünftiger Arbeitgeber vorbeifährt. Ein Job, und sei es auch nur für ein paar Stunden, das ist die Hoffnung die ihn immer wieder auf die Straße treibt.