Gastbeitrag von Carola.
Nachdem mich meine beiden letzten Reisen zum Fotografieren nach New York City und nach Kapstadt führten, wollte ich jetzt einmal Deutschland mit der Kamera entdecken. Und zwar am besten Städte, die nicht wie Hamburg, Berlin oder Düsseldorf bei jedem ganz oben auf der Liste stehen. Also habe ich einen Roadtrip nach Görlitz, Leipzig und Halle geplant. Zugegeben, ich bin mit gemischten Gefühlen aufgebrochen, aber ich wollte diesen Roadtrip unbedingt machen.
Erste Station des Roadtrips: Görlitz
Görlitz war als erste Location ausgewählt: eine hübsche Stadt und so freundlich. Für Görlitz hatte ich keinen Plan, ich wollte einfach durch die Stadt streunern. Dabei hat mich Görlitz beeindruckt mit den vielen schönen Gebäuden am Untermarkt, am Obermarkt, in der Altstadt und ich wusste oft nicht, wo ich zuerst hinschauen soll.
Am Jugendstil-Kaufhaus habe ich mir die Nase an den Schaufenstern plattgedrückt, um einen Blick in die Kulisse des Films „Grand Budapest Hotel“ zu erhaschen.
Einen Spaziergang über die Altstadtbrücke nach Zgorzelec.
Wer auch einmal raus aus der Stadt möchte, der macht zum Beispiel von Görlitz aus einen Ausflug mit der Schmalspurbahn nach Oybin, in das Zittauer Gebirge, das zum Wandern und Natur genießen einlädt.
Zweite Station des Roadtrips: Leipzig
Mit dem Zug ging es weiter nach Leipzig. Und dort angekommen ist direkt schon der Bahnhof ein Highlight.
Ein weiterer Höhepunkt für alle Fotografie-Fans ist die Altstadt, aber es ist auch einfach schön durch die Wohnviertel mit den vielen Gründerzeithäusern zu laufen.
Auch ein Abstecher in die Karl-Liebknecht-Straße im Süden der Stadt mit Bars, Kneipen, Restaurants und kleinen Boutiquen darf nicht fehlen.
Ein ähnliches Flair findet man in der Karl-Heine-Straße – wunderbar. An einem Ende der Karl-Heine-Straße ist die Spinnerei und am anderen Ende die Elster, mit der Möglichkeit eine Paddeltour zu unternehmen.
Überhaupt ist Leipzig eine recht grüne Stadt. Die vielen Parks laden förmlich zum Erholen ein. Ein Highlight in Leipzig ist der Zoo. Ob man da überhaupt von Gehegen für die Tiere sprechen kann? Ich bin mir nicht sicher. Es gibt große Themenbereiche, in denen sich verschiedenste Tiere aus den entsprechenden Regionen der Welt befinden. Beim Spazieren durch den Afrika Teil hatte ich regelrecht das Gefühl auf Safari zu sein.
Dritte Station des Roadtrips: Halle
Dann war es auch schon Zeit um weiter nach Halle zu fahren. Hier hätte mein Vorgehen aus Görlitz und Leipzig – sich einfach durch die Stadt treiben zu lassen – nicht wirklich funktioniert. Denn Halle hat auch einige eher unschöne Ecken. Ich muss zugeben, dass ich auf den allerersten Blick sogar eher entsetzt war. Ich wusste aber natürlich, dass Halle wahrlich keine Stadt ist, die für den Tourismus bekannt ist. Ich habe mir diese „graue Diva“ bewusst ausgesucht, um gerade hier mit der Kamera die schönen Ecken zu entdecken. Zur Vorbereitung hatte ich außerdem auf das Motto gesetzte: „frag einen Local nach seinen Lieblingsorten und besuche diese“. Und so stand einer Erkundung von Halle nichts im Weg. Dabei hat sich – um es gleich vorweg zu nehmen – der erste Eindruck schnell gewandelt. Denn ich war wirklich begeistert von zahlreichen Plätzen und Sehenswürdigkeiten in Halle:
Der Marktplatz:
Der Universitätsplatz, mit dem Löwengebäude:
Die Burg Giebichenstein oberhalb der Saale, in der auch die Kunsthochschule ist:
Die Moritzburg mit dem Kunstmuseum:
Das Halloren Schokoladenmuseum in Deutschlands ältester Schokoladenfabrik:
Die Würfelwiese, die Peißnitz und der wunderschön gelegene Fritzengarten:
Besonders schön ist außerdem die Kleine Ulrichstraße mit kleinen Läden, Restaurants und Bars. Einen ganz netten Abend hatte ich dort im „The Connossieur“.
Einen kurzen Ausflug habe ich auch in die Neustadt gemacht. Ich fand es irgendwie beklemmend, dass von dieser Stadt, in der früher so viele Menschen zusammengelebt haben, leider nicht viel Schönes übriggeblieben ist.
Schön ist Halle dann aber wieder im Norden der Stadt, da liegt auch der Bergzoo. Der ist nicht nur aktuell wegen der zwei kleinen, tapsigen Baby-Elefanten einen Besuch wert.
Ich finde, die Bilder zeigen sehr schön: Halle ist eine Postkarte! Man muss nur die richtigen Ecken finden. Dann ist die Stadt viel mehr als eine graue Diva.
Das Fazit der Reise ist, dass dieser Roadtrip viel besser war als ich mir das vorgestellt hatte. Deutschland hat so viele Schätze zu entdecken, dass es sich auf jeden Fall auch lohnt, ab und zu die eigene Heimat zu bereisen.
Noch mehr Fotos von Carola findet ihr auf ihrem Instagram-Kanal. Schaut doch mal vorbei!