Letztes Wochenende, bzw. um genau zu sein sogar vier Tage lang, habe ich an einem ganz besonderen Seminar teilgenommen. Es hatte den Titel „Denkpause“ und kombinierte Yoga- und Meditationsübungen. Normalerweise mache ich kein Yoga und Meditation stehe ich eher skeptisch gegenüber. Nein stand, denn das Seminar hat meinen Blick darauf komplett geändert.
Woran denkst du, wenn du Meditation hörst? Für mich war das gleichzusetzen mit Menschen, die stundenlang im Schneidersitz verharren und gar nichts tun. So etwas fällt mir sehr schwer. Wenn dazu noch ein paar esoterische Accessoires und Räucherstäbchen kommen, dauert es nicht lange bis ich die Flucht ergreife.
Yoga hingegen wollte ich schon immer einmal ausprobieren und dazu eignet sich ein solches Seminar natürlich perfekt. Also gab ich auch der Meditation eine Chance – es ist ja schließlich Advent und damit die Zeit, zu sich und zur Ruhe zu finden.
Yoga- und Meditationsseminar Denkpause
Los ging es am ersten Seminartag nachmittags in unserem wirklich sehr schönen Seminar-Raum mit einer kurzen theoretischen Einführung ins Yoga und die Meditation. Die restliche Zeit stand dann aber die Praxis im Fokus. Und hier hat mich die Meditation von der ersten Minute an überrascht. Denn wie ich schnell lernte, gibt es neben der passiven Meditation (so wie ich mir diese in etwa vorgestellt hatte) auch aktive Methoden. Und gerade diese passen zu uns modernen Menschen besonders gut. Denn viele können – wie ich – sich nicht einfach hinsetzen und nichts denken. Wenn wir etwas anderes tun und versuchen darin zu versinken, fällt uns das leichter – auch wenn man danach eine Weile ganz ruhig auf dem Boden sitzt oder liegt.
Konkret sah das so aus, dass wir uns geschüttelt haben, wir summten, haben getanzt und Wörter ohne Sinn vor uns hin gebrabbelt. Das muss von außen ganz schön lustig ausgesehen haben und kostete zum Teil am Anfang auch einiges an Überwindung, sich so komplett zum Affen zu machen. Es war aber wirklich gut, machte Spaß und half tatsächlich dabei, die Gedanken zwischenzeitlich abzuschalten.
Wer eine solche Art der aktiven Meditation auch einmal ausprobieren möchte, dem empfehle ich die Kundalini-Meditation. Ihr findet dazu auf YouTube Videos. Ich habe allerdings gemerkt, dass ich alleine zu Hause diese doch recht lange Meditation nie durchgeführt hätte. Im Rahmen des Seminars konnte ich aber nicht anders, musste mir die Zeit nehmen, habe erst gemerkt, wie schwer mir das fällt und dafür später auch erfahren, wie gut dieses Zeitnehmen tut.
Ein Tag zwischen Yoga und Meditation
Die Tage des Seminars liefen alle so ab, dass wir morgens um 07:00 mit einer Yoga-Einheit begannen. Für mich kostete das einiges an Überwindung, auch am Wochenende so früh aufzustehen. Zum Glück öffnete das Wellnesshotel Diedrich, in dem das Seminar stattfand, für uns vorher schon die Kaffeebar, so dass wir einen Koffeinkick zu uns nehmen konnten bevor es los ging. Wir machten dann eine Stunde aktives Yoga und danach eine weitere Stunde passive Meditation.
Ab ca. 09:00 Uhr ging es zum Frühstück, wo wir sehr gemütlich und ausgiebig gefrühstückt haben. Man merkte allen Teilnehmern unserer Gruppe an, dass wir nach den Aktivitäten am Morgen richtig hungrig waren und wir machten uns voller Genuss über die Leckereien vom Buffet her.
Um 10:30 Uhr ging es dann los zu ein paar Yoga- und Meditationsübungen in der Natur. Diese eineinhalb Stunden im Freien waren aber kein „Pflicht“-Bestandteil des Seminars und einige Teilnehmer machten sich lieber direkt auf den Weg ins Spa. Ich ging am ersten Tag mit nach draußen, obwohl der Himmel ziemlich grau war und es auch immer wieder etwas regnete. Wir schritten sehr langsam und jedes Abrollen des Fußes bewusst wahrnehmend durch die Natur, haben versucht unser Blickfeld zu erweitern und uns gedanklich auf einem Bach treiben lassen.
Am zweiten Tag nutzte ich die Zeit, um Videos zu drehen und schneiden, die ich für den YouTube-Kanal der Wellness-Hotels & Resorts produziert habe (ja, so schöne Dinge darf ich während meiner Arbeitszeit machen).
Wellness, Denkpausen und Schlemmen
Danach haben wir den Nachmittag Zeit, um die Annehmlichkeiten des Wellnesshotels zu nutzen. Das Hotel Diedrich gefällt mir sehr gut. Es ist schlicht, modern und gleichzeitig gemütlich. Und das sowohl in meinem Zimmer, im Restaurant und auch im Spa. Zentrum des Wellness-Bereichs ist die Säulentherme, mit ihrem Schwimmbecken, den großen Säulen und einer riesigen Fensterfront, die den Blick in die Natur frei gibt.
Daneben begeistert mich vor allem der neue Ruhebereich, der während meiner Zeit im Hotel eröffnet wurde. Hier gibt es verschiedenen Bereiche mit schwebenden Betten, gemütlichen Schaukeln oder auch großen Sitzsäcken. Die Stimmung ist so ruhig und gemütlich, dass ich den Ruheraum am liebsten gar nicht mehr verlassen würde.
Das geht aber nicht, denn um 17:00 Uhr steht die nächste Yoga- und Meditations-Einheit an. Wir machen erst sehr ruhiges Yoga und dann aktive Meditation. Die letzte Stunde ist immer für die Kundalini-Mediation reserviert. Danach schweigen wir eine halbe Stunde und treffen und dann zum Abendessen wieder.
Zum Abendessen sitzen alle Teilnehmer des Seminars um einen großen Tisch. Während wir vier sehr leckere Gänge serviert bekommen, unterhalten wir uns über unsere Yoga- und Meditations-Erlebnisse oder auch über unser „normales“ Leben. Ich bin überrascht, wie lustig und kunterbunt gemischt die Gruppe ist.
Die Meisten bestellen das vegetarische Menü – was wahrscheinlich bei einem solchen Seminar nicht zu ungewöhnlich ist. Auch ich entscheide mich an allen Abenden für die fleischlose Variante und bin vom Geschmack der Gerichte wirklich begeistert.
Nicht denken ist gar nicht so einfach
Viel zu schnell vergehen die vier Tage im Wellnesshotel Diedrich. Das Yoga und selbst die Meditation werden schon in der kurzen Zeit zu einer schönen Gewohnheit und ich merke, wie ich stündlich entspannter werde. Eine Denkpause zu machen ist alles andere als einfach. Aber Yoga-Lehrerin Monika und Samy, der die Meditationen anleitet, schaffen es wunderbar unaufgeregt und bodenständig uns zur Ruhe zu bringen. Ich fühle mich allein schon durch die Anwesenheit der beiden irgendwie geerdet und viel ausgeglichener.
Leider ist schon nach wenigen Tagen zurück im Alltag von dieser Ruhe in mir nicht mehr viel übrig. Ich freue mich aber, dass ich trotz aller Bedenken diese Erfahrung machen durfte und mich darauf eingelassen habe. So weiß ich jetzt immer, dass wenn es ganz hart auf hart kommt, mir ein solches Seminar helfen kann zu entstressen.
Das Yoga- und Meditations-Seminar „Denkpause“ wird im nächsten Jahr viermal im Hotel Diedrich angeboten. Die Termine und alle Informationen dazu findet ihr hier.
Ein sehr interessanter Ansatz – das werde ich mir auf jeden Fall genauer Anschauen. Toller Bericht. Super schöne Bilder.
Gruß A
throwback tuesday #hach
Ach wie schön. Yoga habe ich bereits im letzten Jahr für mich entdeckt (nach langen Zweifeln), an Mediation habe ich mich jetzt tatsächlich noch nicht ran getraut. Vielleicht wäre so ein Wochenende auch mal was für mich. Dein Bericht macht mir jedenfalls richtig Lust und die Bilder sind traumhaft!
Liebe Grüße
Steffi