Also eines gleich vorweg: Wer etwas Zeit hat, sollte definitiv mehr als einen Tag in Südtirol verbringen. Wenn man aber nur wie ich mehr oder weniger auf der Durchreise ist, dann lohnt sich ein Tag in Südtirol auch auf jeden Fall. Die Kombination von idyllischer Natur, eingerahmt von den Bergen und dazwischen wunderschöne Städtchen und Dörfer ist einfach malerisch. Hätte ich mehr als einen Tag Zeit gehabt, wäre ich auf jeden Fall wandern gegangen. Man kann hier Almen besuchen, an Schlössern und Burgen vorbei spazieren oder diese auch besichtigen.
Ein Tag in Südtirol: Wellness mit Ausblick
Ich starte meinen Tag mit einem leckeren Frühstück und vor allem einer phänomenalen Aussicht über das Meraner Land in Verdins. Das Dorf bei Schenna liegt auf ungefähr 850 Meter und strahlt jede Menge Ruhe aus. Wer es noch entspannter braucht, der besucht am besten das Wellnessdörfl im Verdinser Hof. Ich habe noch nie so ein uhriges Sauna Dorf gesehen. Auf schmalen Faden geht es von einem Häuschen zum nächsten. Wobei man aufpassen muss, dass man sich den Kopf an der teilweise sehr niedrigen Holzüberdachung nicht anschlägt oder in ein Spinnennetz läuft. In den Hütten aus altem Holz befinden sich z.B. eine Lehmsauna, eine Schnapssauna oder ein Heubad. Davor stehen Liegestühle, von denen man eine wunderschöne Aussicht durch die Bäume ins Tals genießt. Da ich aber leider noch einen Termin habe, schaue ich mir diesen außergewöhnlichen Spabereich des Wellnesshotels nur an und teste die Anlage nicht selbst.
Ein Tag in Südtirol: Mittag in Bozen
Als nächstes geht es nach Bozen. Während es am morgen noch leicht geschneit hat (und das Ende April!), wird das Wetter nun langsam besser. Perfekt also für einen Bummel durch die Innenstadt. In einem Innenhof entdecke ich einen Markt, auf dem italienische Spezialitäten verkauft werden. Schon allein von den verschiedenen Gerüchen läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Und wie das auf italienischen Märkten so ist, darf man auch an allen Ständen kosten. Käse, würzige Kekse und süße Plätzchen… *hach*. Richtig gegessen wird dann aber in einem kleinen Restaurant. Ich bestelle natürlich Pizza (mein Lieblingsessen) und fühle mich direkt wie im Italienurlaub.
Ein Tag in Südtirol: Nachmittag und Abend in Meran
Am Nachmittag geht es nach Meran. Und was soll ich sagen: Die Südtiroler Stadt ist ein Traum. Ich genieße die letzten Minuten Sonne, die den Fluss Passer und das Kurhaus dahinter in goldebenes Licht tauchen. Dann verschwindet die Sonne leider in kürzester Zeit hinter den schneebedeckten Bergen. Nun wird es leider wieder etwas kühl, Meran ist aber nach wie vor wunderschön. Am Flussufer sind zahlreiche Beete mit Blumen bepflanzt, die in den unterschiedlichsten Farben blühen. Die großen Palmen verbreiten südländisches Flair. In der Altstadt könnte ich stundenlang durch die kleinen Straßen und Gässchen spazieren. Nur irgendwann meldet sich dann wieder der Hunger. Genau in diesem Moment tauch das Restaurant Kallmünz auf. Die Speisekarte überzeugt mich zwar nicht direkt, da sehr Fleisch und Fisch lastig. Das Interieur begeistert mich aber sofort. Und erst einmal angekommen finden sich dann auch leckere vegetarische Gerichte. Vor allem meine Hauptspeise, Kartoffelgnocchi mit frischem Jungspinat, sautierten Austernpilzen und Kräuterkäseraspeln, ist ein wahrer Gaumenschmaus. Aber auch die Tarte mit Erdbeeren und einer Creme mit mexikanischer Vanille zum Dessert könnte ich durchaus öfter essen. Sehr zufrieden und voll gegessen geht so also mein Tag in Südtirol zu Ende. Ich hoffe, dass ich bald einmal länger in der italienischen Provinz zu Gast sein darf.