Autofahren in den USA
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Autofahren in den USA – Besonderheiten auf amerikanischen Straßen

Endlose Straßen, an roten Ampeln rechts abbiegen, mit Schneeketten auf schneefreien Straßen fahren, rechts überholen, humane Benzinpreise, abwechslungsreiche Landschaften, überdimensionierte Pick-up-Trucks, gemütliches Cruisen und riesige Parkplätze: so lässt sich das Autofahren in den USA zusammenfassen.

Roadtrip durch die USA

Autofahren in den USA beim RoadtripWir haben auf unserem Roadtrip durch den Südwesten der USA über 8.000 Kilometer zurückgelegt. Damit war das Autofahren ein großer und überraschend schöner Bestandteil unserer Reise, was wir vorab nicht unbedingt erwartet haben.

Wie überall muss das Autofahren ganz klar zwischen Stadt und Land unterschieden werden. In der Stadt ist es ähnlich wie bei uns. Es gibt viel zu viele Autos für die Straßen, die grüne Welle erwischt man nie und der letzte Parkplatz wird einem vor der Nase weggeschnappt. Aber hat man einen Stellplatz gefunden so ist dieser riesig und das Einparken ist überhaupt kein Problem.

In den USA fährt man groß

In Amerika gibt es so viele riesige Autos, dass man es fast nicht glauben kann. Unser Ford Focus – den wir über Sunny Cars gemietet haben – gehörte eher zu den Kleinwagen und wirkte neben den überdimensionalen Pick-up-Trucks fast schon wie ein Spielzeug. Auch die oft in der Nähe von Nationalparks anzutreffenden Wohnmobile der Amerikaner sind um ein Vielfaches größer als bei uns. Viele von ihnen haben solche Ausmaße, dass sie es getrost mit ausgewachsenen Reisebussen aufnehmen können. Zusätzlich ziehen viele der Wohnmobile einen Jeep hinter sich her, so dass auch kleinere Straßen befahren werden können. Und was, wenn man aufs Wasser möchte? Der ein oder andere hat dazu noch ein Boot dabei. Das Verrückteste, was wir gesehen haben, war eines dieser unglaublichen Wohnmobil-Monster mit einem Anhänger auf dem neben einem Jeep auch noch die Harley-Davidson und das Motorboot standen.

Autofahren in den USA mit Mietwagen

Autos von allen Seiten

In und um die Städte mit großem Verkehrsaufkommen war das Autofahren ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Durch das fehlende Rechtsfahrgebot ist es auf mehrspurigen Straßen ein riesengroßes Wirrwarr. Es wird rechts und links überholt. Die Abstände zwischen den Autos sind sehr gering. Und wenn man die Spur wechseln möchte nimmt drauf trotz gesetzten Blinkers keiner Rücksicht. Aber man gewöhnt sich an alles und fährt beim Spurwechsel dann einfach auch in kleinste Lücken. Durch die relativ niedrigeren Geschwindigkeiten ist das gut machbar.

An roten Ampeln rechts abbiegen – das ist in den USA erlaubt. Nur in ganz seltenen Fällen verbietet ein Schild die jederzeit freie Fahrt nach rechts. Daran mussten wir uns erst einmal gewöhnen. Aber dann war auch das sehr einfach: Ampel ignorieren, schauen ob alles frei ist und fahren.

Grundsätzlich gibt es in den USA keine „rechts vor links Regel“. Es hat der Vorfahrt, der zuerst an der Haltelinie ist. Das klingt ein bisschen komisch und die ersten Male haben wir an vollen Kreuzungen auch kurz gezögert. Das System klappt aber erstaunlich gut. Zum Beispiel lief beim großen Stromausfall in San Francisco der Verkehr auch ohne Ampeln durch diese Regel einigermaßen flüssig weiter. Wir waren trotzdem froh, dass die meisten von uns befahrenen Strecken durch die Natur führten und sehr wenig befahren waren.

Straßen bis zum Horizont

Straße bis zum Horizont in den USAIst man in dünn besiedelten Gegenden unterwegs, ist das Autofahren sehr entspannt. Man stellt den Tempomat ein und wartet bis man am Ziel ist. Oft sind die Straßen schnurgerade und erstecken sich bis zum Horizont. Teilweise kommt nur alle paar Minuten ein anderes Auto entgegen. Und Häuser oder Dörfer sieht man oft Kilometer lang nicht.

Dafür wechselten die Gegenden, in denen wir unterwegs waren, sehr häufig das Gesicht. So kam es durchaus vor, dass die Landschaft auch bei einer Tages-Fahrstrecke von „nur“ 200 Kilometer am morgen anders aussah als am Abend. Immer wieder hielten wir direkt am Straßenrand oder auch einfach mal direkt auf der Straße an, um Fotos zu machen. Die Landschaft und auch die leeren Straßen boten sich dazu einfach perfekt an.

Günstiger Fahrspaß in den USA

Fahrspaß in den USAAuch wenn es nicht direkt zum Autofahren gehört muss es zwingend gemacht werden: das Tanken. Und das macht in den USA fast schon Spaß. Bei unserem ersten Tankstopp, nach ca. 600 Kilometern wurde unsere Kreditkarte mit 27 Dollar belastet. Wer deutsche Tankpreise gewohnt ist, der freut sich über das günstige Benzin wirklich.

An den meisten Tankstellen geht das Tanken zudem schnell und unkompliziert. Man bezahlt direkt an der Zapfsäule mit Kreditkarte und fährt dann direkt weiter. Gibt es diese Möglichkeit ausnahmsweise einmal nicht, oder möchte man bar bezahlen, so geht man vor dem Tanken zur Kasse und zahlt den gewünschten Betragt. Die Zapfsäule wird dann für die entsprechende Menge an Benzin freigeschaltet. Ist das mehr, als in den Tank passt, so ist das auch nicht schlimm. Man bekommt dann an der Kasse den nicht benötigten Betrag wieder zurück. An manchen Tankstellen ist das Benzin günstiger wenn man bar bezahlt.

Straßensperren wegen Schnee

Autofahren in den USA bei SchneeSehr überrascht haben uns die strengen Regularien in Kalifornien, sobald die Straße mit Schnee bedeckt sein könnte. Dann kann es sein, dass man nur noch mit Schneeketten oder Allradantrieb weiterfahren darf. Und das wird genauestens überprüft. So wurden wir auf dem Weg zum Lake Tahoe an einer Straßensperre gestoppt, an der geprüft wurde, ob man Schneeketten auf den Rädern hat. Es schneite zu diesem Zeitpunkt leicht, davon blieb jedoch nichts auf der Straße liegen. Wir durften ohne Schneeketten aber trotzdem nicht weiter. Zum Glück hörte es just in dem Moment ganz auf zu schneien. Die Straßensperre wurde geräumt und keine fünf Minuten nachdem uns die Durchfahrt noch vehement verboten wurde, konnten wir weiterfahren. Schnell machten wir uns auf die Fahrt über den Pass. Wir waren gespannt, was uns im Weiteren Verlauf der Straße erwartet – und waren überrascht, dass es kein Schnee war. Zwar türmten sich links und rechts die Schneemaßen auf, aber die Straße war komplett schneefrei. Kaum zu glauben, dass man nur wenige Minuten zuvor Schneeketten aufziehen musste und die Autos damit über den Asphalt fuhren. Das Ganze erlebten wir zweimal, es scheint also nicht eine besonders außergewöhnliche Situation gewesen zu sein.

Tolle alte Autos

Oldtimer beim Autofahren in den USAZum Schluss gibt es da noch die Fahrzeuge zu erwähnen, die das Straßenbild der USA prägen. Da fallen allen voran die riesigen Pick-up-Trucks auf. Gefühlt jeder zweite Amerikaner ist in so einem Ding unterwegs. Hinzu kommen die enormen Wohnmobile, die vor allem in der Nähe der Nationalparks die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Einen besonderen Charme versprühen aber ganz andere: die alten Straßenkreuzer und Muscle cars. Von perfekt restauriert bis zu kurz vor dem Zerfall sieht man sie in jeglichem Zustand auf der Straße und vor Garagen. Wer, wie ich, ein Fan alter Autos ist, der sollte abseits der Hauptstraßen durch Wohngebiete fahren. Dort macht die Suche nach alten Karren richtig Spaß, denn man findet immer ein paar tolle Exemplare.

Alte Autos in den USA

Fazit zum Autofahren in den USA

Das Autofahren in den USA ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig – vor allem weil die anderen Verkehrsteilnehmer meistens keinerlei Rücksicht nehmen. Entsprechend muss man sehr aufpassen, insbesondere wenn man Spuren wechseln oder sich an Autobahnauffahrten einfädeln will. Auf der anderen Seite ist das Fahren in Amerika aber nicht ganz so hektisch wie in Deutschland. Und hat man die Städte hinter sich gelassen, kann das Autofahren schon fast als Sightseeing angesehen werden. Gerade in der Nähe der Nationalparks ist das Fahren meistens entspannt und es gibt viel zu sehen. Was außerdem bei uns zu einem relaxten Roadtrip beigetragen hat: Wir sind relativ wenig Autobahn gefahren und haben Landstraßen bevorzugt. So gab es fast immer die Möglichkeit, am Straßenrand zu halten um sich kurz die Beine zu vertreten oder das ein oder andere Foto zu machen.

Wenn Du auch Lust aufs Autofahren in den USA bekommen hast, dann ist unser Artikel zum Thema Mietwagen Rundreise in den USA perfekt für dich. Dort geben wir Tipps zum Mietwagen buchen und erzählen, wie es uns mit dem gemieteten Auto ergangen ist.

Autofahren in den USA Natur

 

WEBundWELT Redaktion

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