Wandern auf den Seychellen Ausblick
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Wandern auf den Seychellen – Teil 2

In meinem ersten Post zum Wandern auf den Seychellen habe ich Euch ja schon erzählt, dass die Inseln im Indischen Ozean in dieser Hinsicht wirklich überraschen.

Nachdem es beim letzten Mal um Mahé ging, stelle ich Euch heute Wanderungen auf den Seychellen-Inseln Praslin und La Digue vor. Da beide Inseln nicht besonders groß sind, enden die meisten Wege an wunderschönen Stränden. So kann man perfekt das Wandern mit ein bisschen Faulenzen am Meer verbinden.

Und noch ein kleiner Tipp, bevor ihr Euch auf den Weg macht: Haltet die Augen offen. Die Vegetation auf den Seychellen ist super abwechslungsreich und überraschend grün. Wer ein bisschen rechts und links des Weges schaut, kann viel entdecken. Dazu gehören Flughunde, die wie Batman durch die Luft schweben und Tausendfüßler die sich an Steinen entlang schlängeln, genauso wie fleischfressende Pflanzen, die man sonst nur aus dem Botanischen Garten kennt. Angst haben muss man aber keine. Das Schöne an dem kleinen Inselstaat ist, dass es keine giftigen Tiere gibt. Nur die riesigen Spinnen, auf die man in der Natur überall trifft, fand ich ganz schön unheimlich. Gefährlich sind aber auch diese nicht.

Mit genügend Trinkwasser, ein bisschen was zu essen, Sonnenschutz und festen Schuhen ist man also bestens zum Wandern auf den Seychellen gerüstet.

Wandern auf den Seychellen: La Digue

Ausblick beim Wandern auf den Seychellen

Wanderung zur Anse Marron

Die Anse Marron ist ein wunderschöner Strand ganz im Süden von La Digue. Die Bucht ist allerdings nur zu Fuß oder per Boot erreichbar – was sie noch einmaliger macht. Los geht die ca. einstündige Wanderung zur Anse Marron an der Anse Source d´Argent. Dieser Strand ist so herrlich, dass man am liebsten direkt dort bleiben würde, aber die Wanderung lohnt sich auf jeden Fall.

Wanderweg auf den Seychellen

Zuerst geht es bei Ebbe im knietiefem Wasser um einige riesige Felsen rum, bevor man sich auf kleine Trampelpfaden von Bucht zu Bucht schlängelt. Es folgen eine Passage über Felsen und durch den Wald (achtung, nicht in die Netze der riesigen Spinnen laufen!). Dann plötzlich durchqueren wir ein letztes Gebüsch und stehen an der Anse Marron.

Wow! Viel mehr fällt einem in diesem Moment nicht ein. Wir stehen in einer kleinen Bucht, die von vielen kleinen und größeren Granitfelsen eingerahmt wird. Während auf der anderen Seite der Bucht der Strand offen zum Meer ist, sorgen hier einige vorgelagerte Felsen dafür, dass sich zwischen dem welligen Meer und dem Strand ein paar sehr ruhige und klare Pools gebildet haben. Perfekt, um sich abzukühlen, ein Weilchen zu baden und ein bisschen zu schnorcheln.

Von der Anse Marron kann man weiter die Südspitze von La Digue umrunden oder den gleichen Weg wieder zurück zur Anse Source d´Argent gehen. Allerdings sollte man sich vor der Wanderung genau über die Gezeiten informieren oder einen erfahrenen Guide buchen. Während man bei Ebbe nämlich einige der Felsen problemlos im Wasser umrunden kann, ist das Wasser bei Flut bis zu 2 Meter hoch und die Wellen brechen sich mit Kraft an den Felsen. Wir haben eine Gruppe gesehen, die einfach nicht mehr weiter kam und nach ein paar Stunden von einem Boot gerettet wurde. Hier also lieber vorher auf Nummer sicher gehen.

Traumstrand Anse Marron

Felsen in der Anse Marron

Wanderung um die Nordspitze von La Digue

Wer gerne wandert, kann die nord-östliche Seite von La Digue in einer mehrstündigen Wanderung halb umrunden. Los geht es am Fähranleger der Insel. Zuerst geht es an Hotelanlagen, Shops und Privathäusern vorbei. Immer wieder gelangt man an wunderschöne Strände. Man folgt einfach der kleinen Uferstraße, die sich am Meer entlang schlängelt. Irgendwann endet die Straße dann. Von nun an geht es auf kleinen Trampelpfaden weiter. Ein ganzes Stück geht es zunächst über die Granitfelsen. Hier ist der Weg aber immer wieder mit weißen Pfeilen gekennzeichnet, so dass man erkennen kann wo es weiter geht. Später geht es dann auf kleinen Pfaden durch den Wald. Man muss zwischenzeitlich aufpassen, dass man den Weg nicht verliert. Aber sobald man vor einem riesigen Spinnennetz steht weiß man in der Regel, dass man auf der falschen Spur ist und sich anders orientieren sollte.

Straße auf La Digue

Riesen-Spinne

Wald auf La Digue

So kommen wir von Bucht zu Bucht. Eine ist schöner als die andere. Die Strände glitzern weißt in der Sonne, das Meer schwappt türkisblau ans Ufer und das alles gesäumt von diesen einmaligen Granitfelsen. Wir treffen unterwegs fast niemanden und sind an den meisten Stränden alleine. Erst gegen Ende der Tour wird es wieder etwas belebter. Zur Grand Anse fast schon im Süd-Osten von La Digue führt nämlich ein geteerter Pfad und so kommen einige Besucher aus dieser Richtung mit dem Rad an den Strand. Ein gut ausgebauter Wanderpfad führt von hier auch weiter über die Petite Anse bis zur Anse Cocos. Alles drei sind Traumstrände an denen nicht viel lost ist. Wer also die lange Wanderung nicht auf sich nehmen möchte, kann auch auf diesem Weg die Strände besuchen.

Wir gehen den Weg in umgekehrter Richtung und nehmen die kleine geteerte Straße durch die Mitte der Insel zurück. Bis wir wieder im Städtchen La Passe ankommen sind wir dann auch ziemlich ko und freuen uns darauf die Beine hoch zu legen.

Wanderschilder

Anse Coco Traumstrand

Wanderung auf den Nid d´Aigle

Diese dritte Wanderung auf der kleinsten der bewohnten Hauptinseln der Seychellen führt zur Abwechslung nicht an einen Strand, sondern auf einen kleinen Berg. Das Adlernest (das ist die Übersetzung von Nid d´Aigle) ist die höchste Erhebung auf La Digue und man hat dort einen tollen Blick bis zu den umliegenden Inseln.

Los geht es in La Passe auf der Straße, die ins Inselinnere führt. Ungefähr an der Stelle, wo die Straße einen Bogen macht und wieder Richtung Meer führt, geht ein Weg ab, der den Berg hinaus führt. Bis hierhin fahren einige Urlauber mit dem Rad, ab sofort wird es aber so steil, dass die meisten schieben. Noch etwas weiter ist dann wirklich Schluss, denn nun geht es auf Trampelpfaden weiter. Diese Wanderung scheint recht beliebt zu sein, denn der Weg ist gut ausgetreten und deutlich zu erkennen.

Wir sind an dem Vormittag auf den Nid d`Aigle gestiegen, als Mittags schon wieder unsere Fähre nach Mahé ging. Diese wollten wir natürlich nicht verpassen und vorher auch noch duschen. Also sind wir flotten Schrittes auf den Berg gestiegen und dabei richtig ins Schwitzen gekommen. Es sind eben ein paar Höhenmeter zurückzulegen und die Temperaturen auf den Seychellen machen das nicht unbedingt einfacher. Wer also nicht ganz so fit ist, sollte auf jeden Fall viel Wasser mitnehmen und einfach genug Zeit einplanen. Dann ist die Wanderung aber für fast jeden gut zu schaffen.

Ausblick vom Nid d´Aigle auf La Gigue

Ausblick auf Praslin

Wandern auf den Seychellen: Praslin

Auch auf Praslin kann man verschiedene Wanderungen unternehmen. Da wir hier aber auch einen Tagesausflug gemacht und geheiratet haben, hatten wir auf dieser Seychellen-Insel nicht all zu viel Zeit zum Wandern. Ein Weg, den man auf jeden Fall zu Fuß zurücklegen sollte, ist der zur Anse Lazio. Die Autostraße endet nämlich ein Stück vor dem Strand und man kann diesen daher nur auf dem kleinen Weg oder über das Meer erreichen. Der Strand ist aber so wunderschön, dass man ihn auf keinen Fall verpassen sollte. Die meisten Besucher kommen aus nordöstlicher Richtung, man kann aber auch von der westlichen Seite der Insel dorthin laufen. Das ist nur etwas länger.

Anse Lazio Strand auf den Seychellen

Wir sind zuerst zur Anse Georgette gegangen (diesen wunderschönen Strand erreicht man nur über den Golfplatz des Lemuria Resorts. Das kostet zwar nichts, aber man muss sich rechtzeitig anmelden). Von dort haben wir uns dann auf einem kleinen Pfad oberhalb der Küste bis zur Anse Lazio durchgeschlagen. Der Weg war aber immer wieder schwer zu finden und uns wurde hinterher gesagt, dass es viel zu gefährlich wäre, hier alleine als Tourist entlang zu wandern. Unser Eindruck war, dass man sich eigentlich nicht verlaufen kann, wenn man sich am Meer orientiert. Und ansonsten sollte man auf jeden Fall genug zu trinken dabei haben, etwas Wandererfahrung haben und nicht alleine los gehen.

Anse Georgette Traumstrand

Wandern auf dem Pasquière Track

Der Pasquière Track geht an der schmalsten Stelle Praslins einmal quer durch die Insel und führt so von Küste zu Küste. Los geht es in dem Örtchen Grand´Anse. Je nachdem wo man auf der Insel wohnt, kann man hier gut mit dem öffentlichen Bus hinfahren. In Grand´Anse biegt man bei der Kirche von der Uferstraße auf die kleine Straße ins Landesinnere ab. Diese führt immer schön bergauf und irgendwann geht man dann auf einem Wanderpfad weiter. Wir haben noch im Ort eine falsche Abbiegung genommen, weil die Straßen alle so klein sind, dass uns nicht ganz klar war welches die Hauptstraße ist, auf der wir bleiben sollten. Wir haben dann aber einfach gefragt und dieser Wanderweg ist so bekannt, dass uns alle Einheimischen sofort die richtige Richtung sagen konnten.

Schild zum Pasquière Track

Der Pasquière Track führt also mitten durch das grüne Herz von Praslin. Der Weg ist gut ausgebaut und die Landschaft im Inselinneren wirklich schön. Toll ist außerdem, dass man gerade auf dem ersten Teil des Weges ein ganzes Weilchen durch ein Wohngebiet geht und so einen kleinen Einblick in das tägliche Leben der Seychellois bekommt.

Auf dem Scheitelpunkt der Wanderung kann man dann schon das Meer auf der anderen Seite von Praslin sehen. Nun geht es bergab, bis nach kurzer Zeit auch schon wieder die ersten Privathäuser und Luxusresorts entlang des Weges zu bestaunen sind. An der Anse Possession kommen wir nach ca. einer Stunde an. Da uns das als Wanderung natürlich viel zu kurz ist, gehen wir an der Uferstraße entlang bis zur Anse Takamaka. Ein wirklich schöner Strand und beeindruckend ist auch die Infrastruktur des Raffles Praslin. Ein öffentlicher Weg führt durch das Luxusresort am Strand entlang so dass man einen Blick auf die Anlagen werfen kann.

In anderer Richtung reihen sich an der Uferstraße entlang zahlreiche weitere schöne Strände. Wer kilometerlange Strände mag, der ist an der Anse Volbert genau richtig. Von hier nehmen wir den Bus zurück zum Ausgangspunkt unserer Wanderung. Der Weg ist perfekt für alle, die ein bisschen körperliche Betätigung mit einigen Stunden an schönen Stränden kombinieren wollen.

Wanderweg auf den Seychellen

Kilometerlanger Strand auf den Seychellen

wibke

Wibke liebt das Reisen und das Internet. Hier nimmt sie Dich mit auf ihre Entdeckungsreisen durch das Web und die Welt. Außerdem kommt der Genuss nicht zu kurz. Denn neben dem Reisen, der Fotografie und Webthemen ist das Kochen, Backen und Essen eine weitere Leidenschaft von ihr.

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7 Kommentare

  1. Hach…wie schön! Diesen Artikel zu lesen und zu sehen hat mich jetzt ein paar Minuten so richtig in Urlaubsstimmung versetzt!!!

    Herzliche Grüße, Frauke von
    ekulele

  2. Diese Bilder… Ich werde wahnsinnig. Einfach nur wunderschön :)
    Ich will jetzt auch auf die Seychellen – am liebsten sofort.
    Liebste Grüße
    Sophia
    https://miss-phiaselle.com/

  3. Genauso stelle ich mir die Seychellen vor! Traumhaft eingefangen!!!! Und die schönen Wanderungen sind gleich ein Grund die Seychellen auf der Wunschliste nach oben rutschen zu lassen…

  4. Frederic says:

    Einfach super! Ist so traumhaft, wie beschrieben! Da werden alte Erinnerungen wieder wach! Als ich damals an der Anse Marron ankam, begrüßten mich auch fliegende Hunde (Fledermaus-Art, die dort in einem Baum hingen! :)

  5. Geniale Eindrücke! Vor allem der Anse Marron ist einfach wunderschön.

    Ist ja spannend, dass bei euch auch Touristen gerettet werden mussten. Als wir dort waren, hatte sich ebenfalls eine Touristengruppe im Wald verlaufen und musste die Nacht im Wald verbringen …tztztz^^

    Liebe Grüße
    Christian

  6. Nicole says:

    Heute komme ich endlich dazu, bei Dir weiter zu lesen. Super, dann wissen wir ja nun bereits, was wir auf Praslin und La Digue – neben dem Heiraten ;-))) – so unternehmen können. Ich freue mich so dolle!!!

    LG Nicole

  7. Wow, die Bilder sind ja ein absoluter Traum – sieht fast schon unwirklich aus :) Auch, wenn mir ein Bild von einem Flughund lieber gewesen wäre als das von den Spinnen ;)

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