Reise Städtetrip

Stadtgefühle | Städte mit besonderer Bedeutung

Jeder Städtetrip, jeder Besuch und jeder Umzug in eine neue Stadt ruft einmalige Gefühle hervor. Manche Städte haben darüber hinaus aber eine ganze besondere Bedeutung. Weil dort etwas Außergewöhnliches passiert ist, oder vielleicht auch einfach, weil man direkt das Gefühl hatte, angekommen zu sein. Lina von notestoherself.de hat eine Blogparade ins Leben gerufen, in der sie nach genau diesen besonderen Stadtgefühlen fragt. Eine wirklich schöne Idee, wie ich finde. Denn auch in meinem Leben gibt es ein paar Städte, die für mich einen besonderen emotionalen Wert haben.

Valencia – eine Stadt nur für mich

Valencia Stadtgefühle

Irgendwann während meines Studiums kam der Punkt, an dem ich Zeit und Geld hatte, um eine kleine Reise zu unternehmen, aber niemanden gefunden habe, bei dem es genauso aussah. Ich habe also etwas hin und her überlegt und dann beschlossen, eben alleine einen Städtetrip nach Valencia zu machen. Zunächst war das schon ein komisches Gefühl, so ganz alleine in einer fremden Stadt anzukommen. Ich habe mich vorher nie alleine in ein Café gesetzt oder bin ohne Begleitung essen gegangen. Plötzlich habe ich mich mitten in all den Menschen unglaublich einsam gefühlt. Aber dann hat die Stadt mich verzaubert. Ich bin immer weiter durch die kleinen Gässchen gelaufen, habe immer neue Plätze entdeckt und das schummrige Licht, das die Straßenlaternen nur in den südeuropäischen Städten verbreiten, war auf einmal nicht mehr unheimlich, sondern unglaublich schön.

Ich habe es genossen, Valencia ganz alleine zu entdecken. Die Altstadt mit ihren wunderschönen Gebäuden und Brunnen, die supermoderne Ciudad de las Artes y de las Ciencias, die etwas heruntergekommenen Viertel weiter außerhalb der Stadt und den Strand.

Städtetrip allein Valencia

Natürlich ist es schön, gemeinsam mit jemand anderem Neues zu entdecken und die spannenden Erlebnisse zu teilen. Aber ich finde seitdem, dass jeder auch mindestens einmal alleine reisen sollte. Denn wenn man sich nur das anschaut, was einen selbst interessiert und nur dorthin geht, wo einen die eigenen Füßen hintreiben, dann lernt man sich und eine Stadt noch einmal ganz anders kennen. Valencia ist seitdem als eine wunderschöne Stadt in meinem Gedächtnis, die mir gezeigt hat, dass ich auch alleine ganz wunderbare Reisen erleben kann.

Madrid – vom Horror zum Highlight

Madrid

In Madrid habe ich ein halbes Jahr während eines Auslandsemesters gelebt. Und das war das erste mal, dass ich das Gefühl hatte wirklich alleine für mich selbst verantwortlich zu sein. Ich war als Schülerin schon ein halbes Jahr in Neuseeland und habe nach dem Abitur einen Freiwilligendienst in England geleistet. Aber dort war immer jemand da, den ich ansprechen konnte, wenn es Probleme gab. In Madrid war ich wirklich auf mich allein gestellt.

Ich kam mit einem total verspäteten Flieger in der spanischen Hauptstadt an, auf dem Weg vom Flughafen in die Innenstadt wurde mein Geldbeutel geklaut und bei dem Versuch spät Abends mein Hostel zu finden wurde ich von einem Dealer verfolgt, der einfach nicht einsehen wollte, dass ich so gar nichts kaufen mag. Kurz: Mein Start in Madrid hätte schrecklicher eigentlich nicht sein können. Ich habe damals den allerersten Blogpost meines Lebens „Nullpunkt“ genannt ;-)

Und dann ist der Aufenthalt in Spanien doch noch zu einer besonders schönen Zeit in meinem Leben geworden. Denn nach dem ganzen Stress am Anfang (wie finde ich bloß eine WG, wie soll ich mit meinen spärlichen Spanisch-Kenntnissen zurecht kommen und wie um alles in der Welt schaffe ich das mit der Uni???) habe ich das Leben in Madrid wahnsinnig genossen. Und ich war richtig stolz, dass ich die genannten Probleme alle bewältigt habe.

Madrid ist eine tolle Stadt. Und ich habe den spanischen Lebensstil geliebt: Alles immer locker sehen, lange Siesta machen und Abends ewig in Straßencafés sitzen und Vino trinken. Gleichzeitig ist mir hier aber auch bewusst geworden, dass ich langfristig meinen Lebensmittelpunkt in Deutschland sehe. Ich verbinde also sehr viele, sehr unterschiedliche Emotionen mit Madrid. Und auch diese Stadt wird daher immer eine besondere Stellung bei mir haben.

Churros in Madrid

Kaffee in Madrid

Lissabon – Liebe, Leben, Lachen

Ich habe ein bisschen darüber nachgedacht, ob ich auch noch Lissabon in die Liste meiner besonderen Städte mit aufnehme – und mich dafür entschieden. Es ist noch nicht all zu lange her, dass ich mit meinem Freund dort war. Im letzten Dezember, um genau zu sein. Wir haben uns beide sofort in die Stadt verliebt und dort ein paar sehr schöne und emotionale Tage erlebt.

Lissabon ist einfach eine wundervolle Stadt, mit den kleinen Gässchen in der Alfama, den vielen Hügel mit den beeindruckenden Aussichten über das Häusermeer, Fado live Konzerten mitten auf der Straße, und und und. Außerdem habe ich dort meinen 30 Geburtstag erlebt – der auf diese Weise gar nicht schlimm war, sondern einfach nur wunderschön. Und so verbinde ich Lissabon unter anderem mit dem Gefühl, dass es gar nicht so schlimm ist, „alt“ zu werden. Außerdem habe ich dort unglaublich romantische Momente erlebt. Aber dazu berichte ich vielleicht ein anderes Mal mehr :-)

Lissabon Stadtgefuehl

WebundWelt in Lissabon

Hast Du auch eine oder mehrere Städte, mit denen Du ganz besondere #Stadtgefühle verbindest?

wibke

Wibke liebt das Reisen und das Internet. Hier nimmt sie Dich mit auf ihre Entdeckungsreisen durch das Web und die Welt. Außerdem kommt der Genuss nicht zu kurz. Denn neben dem Reisen, der Fotografie und Webthemen ist das Kochen, Backen und Essen eine weitere Leidenschaft von ihr.

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3 Kommentare

  1. Lara says:

    Hallo :)

    Madrid…

    Ohja was soll ich sagen ;)

    Ich habe das gleiche durch gemacht wie du. Ja wirklich exakt das Gleiche.
    Uni-Auslandsemester-Kein Wort Spanisch gekonnt-Wohnung finden-Hilfe! Hilfe! Hilfe!

    Die erste Zeit habe ich es gehasst! Mir gefiel die Stadt nicht es war dreckig, kompiziel und niemand sprach auch nur ein Wort Englisch.
    Zudem war meine Uni sehr weit ausserhalb.
    Bin dahmals auf die „Universidad Franciso de Vitoria“ gegangen, die liegt zwischen Pozuelo de Alarcón und Majadahonda. Also wirklich sehr weit ausserhalb.
    Gewohnt habe ich in Moscardo. Also auch nicht wirklich im Zentrum, aber es fand sich nichts besseres und zum Glück konnte der Vermieter ein wenig deutsch, da er mal hier gelebt hat :)

    Aber alles in allem hast du Recht… Man lernt die Stadt mit der Zeit lieben!
    Mittlerweile würde ich immer gerne für ein Wochenende wieder zurück in die Stadt fliegen :)
    Aber nur im Sommer,der Winter war wirklich bitter kalt! brrrrr

    Liebe Grüße von einer Leidensgenossin ;)

    1. Wibke says:

      Hallo,
      ja, ich glaube einige bestimmte Phasen macht mehr oder weniger jeder in seinem Auslandsemester durch. Das Besondere ist ja, wenn man dann irgendwann die ganzen ersten Hürden genommen hat – dann ist es hinterher umso schöner :-)
      LG Wibke

      1. Lara says:

        Hey :)

        Ja damit hast du vollkommen recht.
        Egal wie schwer der Anfang ist, wie sehr man es hasst oder zu der Zeit unglücklich ist, am Ende blickt man doch mit einem positiven Gefühl zurück!
        Mein schönster Platz blöeibt die Dachtereasse vom Gourmet Experience im El corte Ingles, Callao. :)

        Liebe Grüße,
        Lara

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