Highway 1 ist gesperrt
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Der Highway 1 ist gesperrt – wie wir die Küstenstraße trotzdem befahren haben

Der Highway 1 ist gesperrt – und das längerfristig. Als ich diese Tatsache realisiere bin ich ganz schön enttäuscht. Ich hatte mich sehr darauf gefreut, zwischen San Francisco und Los Angeles ein Stück auf der berühmten Küstenstraße zu fahren. Ich erwartete sogar, dass der Highway 1 eines der Highlights auf unserem Roadtrip durch den Südwesten der USA werden würde.

Und dann ist gleich an mehreren Stellen auf der Straße am Meer kein Durchkommen. Ich hoffe noch, dass es eine offizielle Umleitung gibt und wir einfach nur einen kleinen Umweg fahren müssen. Dem ist aber nicht so. Gerade zwischen Monterey und San Luis Obispo gibt es zwischen dem Highway 1 und dem sehr viel weiter im Inland verlaufenden Highway 101 mehr oder weniger keine Querverbinungen. Man kann also an der Küste fahren oder im Inland. Hin und her wechseln ist unmöglich.

Highway 1 Kalifornien

So befahren wir den gesperrten Highway 1

Die Straße einfach komplett zu umfahren ist für uns aber keine Option. Zum Glück haben noch einen Zeitpuffer und entscheiden uns so, ein Stück des Highway 1 einfach bis zur Sperrung und dann wieder zurück zu fahren. Eine Extrastrecke, die sich auf jeden Fall lohnt. Wer den Weg zwischen San Francisco und Los Angeles allerdings an einem einzigen Tag zurücklegen möchte, der hat momentan wenig Chancen, das auf der Küstenstraße zu tun.

highway 1 bei Monterey

Das erste Stück auf dem Highway 1 fahren wir schon nördlich von San Francisco. Von unserem Hotel in San Rafael machen wir einen Umweg an die Küste und schauen uns das Dörfchen Bolinas sowie den Stinson Beach an. Von dort wollen wir auf dem Highway 1 nach San Francisco fahren. Aber mehr oder weniger direkt nach Stinson Beach ist die Küstenstraße schon gesperrt. Wir werden stattdessen über den auch wirklich schönen „Panoramic Highway“ umgeleitet. Am Meer zu fahren hätte uns aber noch besser gefallen.

Von San Francisco auf den Highway 1

Direkt nach San Francisco verlassen wir den Highway 1 freiwillig, weil wir einen Abstecher ins Silicon Valley machen wollen. Das Stück zwischen „Half Moon Bay“ und Santa Cruz fahren wir trotzdem. Das ist zwar ein Umweg, lohnt sich aber auf jeden Fall. Immer wieder staunen wir über tolle Blicke auf die Küste.Half Moon Bay Highway 1Santa Cruz

Von Santa Cruz bis Monterey fahren wir ganz normal auf dem Highway 1. Hier sind wir aber etwas enttäuscht. Die Straße verläuft ein ganzes Stück von der Küste entfernt und das Meer sehen wir hier so gut wie nie. Einziges Highlight auf diesem Stück ist unser Stopp bei Moss Landing. Hier können wir zahlreiche Otter beobachten, die ganz gemütlich im Wasser entspannen. Ein wirklich witziger Anblick.

Otter am Highway 1

Von Monterey bis Morro Bay

Monterey, Pacific Grove und Carmel by the Sea sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Wir bleiben sogar für zwei Nächte in Montrey, schauen uns alles in Ruhe an und verbringen einen entspannten Tag im „Point Lobos State Reserve“ – was sich absolut lohnt. Verschiedene Wanderwege bringen uns zu malerischen Buchten und wir können sogar Baby-Seehunde mit ihren Müttern beobachten.

Point Lobos State Reserve

Ab hier wird der Highway 1 richtig schön – nur leider müssen wir dieses Stück Strecke aufgrund der Sperrung auch wieder zurück fahren. Hinzu kommt, dass wir einen recht grauen Tag erwischt haben. Während wir in meiner Vorstellung bei strahlendem Sonnenschein mit unserem Mietwagen an der Küste entlangfahren und meine Haare aus dem weit offenen Fenster wehen, ist es in der Realität zwischenzeitlich so nebelig, dass wir keine zehn Meter weit schauen können.

Zum Glück wird das Wetter aber immer besser und gegen Mittag setzt sich sogar noch die Sonne durch. Nun können wir die Küstenstraße richtig genießen und halten unzählige Male an, um Fotos aufzunehmen oder kleine Spaziergänge ans Meer zu machen. Genau so habe ich mir den Highway 1 in Kalifornien vorgestellt.Highway 1 Bixby BrückeHighway 1 im NebelAls wir dann plötzlich vor der Straßensperrung stehen, bin ich noch einmal enttäuscht, dass es nun wirklich nicht mehr weitergeht. Wir drehen also kurz vor Beginn des Pfeiffer Big Sur State Park um und fahren zurück nach Monterey und von dort weiter auf dem Highway 101 über Salinas und King City (dort übernachten wir) nach Morro Bay. Auch wenn es eine Einbahnstraße war, hat sich dieses Stück auf dem Highway 1 wirklich sehr gelohnt.

Strand am Highway 1 Strand am Highway 1Highlights auf dem letzten Stück bis LA

Von Morro Bay kann man noch einmal ein Stück auf dem Highway 1 Richtung Norden fahren. Wir fahren bis kurz vor San Simeon und drehen dann (noch bevor der Highway 1 wieder gesperrt ist) um. Auch hier haben wir ein paar tolle Ausblicke auf die Küste und das Meer. Alles in allem lohnt sich der Abstecher aber nicht unbedingt, da die Straße ein großes Stück weiter im Land und ohne Blick auf die Küste verläuft.

Dafür schauen wir uns die Region rund um Morro Bay etwas genauer an. Das Örtchen selbst hat einiges an touristischer Infrastruktur, ist zu unserem Besuch aber ziemlich ausgestorben. Dafür beobachten wir einen Seehund und einige Otter mit ihren Babys im Hafen. Zudem fahren wir zum Montaña de Oro State Park und Wandern auf dem „Point Buchon Trail“. Das ist wirklich wunderschön und ich werde darüber extra noch einmal berichten.

Buchon Trail nahe des Highway 1

Von nun an ist der Highway 1 wieder ganz normal befahrbar. Wir machen Station in Santa Barbara, Ventura (mit Übernachtung), Malibu und dazwischen auch einige Male einfach so am Straßenrand, bis wir dann in Los Angeles ankommen.

Der Highway 1 ist gesperrt – und das ist gut

Auch im Nachhinein finde ich es noch schade, dass wir nicht die gesamte Stecke zwischen San Francisco und Los Angeles auf dem Highway 1 durchfahren konnten. Trotzdem war es toll, auf dieser berühmten Küstenstraße zu fahren. Und wie sich kurz nach unserer Rückkehr nach Deutschland gezeigt hat, ist es auch keine übervorsichtige Maßnahme, dass der Highway 1 an so vielen Stellen gesperrt ist. Neben einer zu unserer Reise schon eingestürzten Brücke kam nun auch noch ein großer Erdrutsch – bei dem Dank der Sperrung des Highway 1 keine Menschen zu Schaden kamen.

Sonnenuntergang am Highway 1

wibke

Wibke liebt das Reisen und das Internet. Hier nimmt sie Dich mit auf ihre Entdeckungsreisen durch das Web und die Welt. Außerdem kommt der Genuss nicht zu kurz. Denn neben dem Reisen, der Fotografie und Webthemen ist das Kochen, Backen und Essen eine weitere Leidenschaft von ihr.

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3 Kommentare

  1. Julia says:

    Ein toller Reisebericht. Könntest du mir bitte sagen wo du die beiden Fotos überhalb von „Highlights auf dem letzten Stück bis LA“ entstanden sind? Pfeiffer Beach?
    Danke

    1. Wibke says:

      Vielen Dank! Nein, bis zum Pfeiffer Beach sind wir aufgrund der Sperrung leider nicht gekommen. Das ist der Strand neben dem „Calla Lily Valley“.
      Liebe Grüße, Wibke

  2. Holger Kühlwein says:

    Tolle Beschreibung, liebe Wibke. Wir fliegen nä Woche und euer Weg ist genau der, den ich mir in 5Stunden Reiseführer, Karten und Internet überlegt hatte. Schade, dass ich dich erst heute gefunden habe. Auch gefühlsmäßig (Highlight des Urlaubs) genau getroffen. Denken an euch, wenn wir da sind. Thx, HK

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